Sanierung des Umfelds „Breites Tor“

Die weiteren Mehrkosten bei der Sanierung des Umfelds am „Breiten Tor“ haben in unserer Fraktion für ein nicht einheitliches Meinungsbild gesorgt. Letztendlich war die Mehrheit für die Sanierung und somit die weiteren Mehrkosten. Ratsherr und Bürgermeister Axel Siebe war in der Ratssitzung am 15.11.2022 gegen die Kostensteigerung und somit die Sanierung. Hier die entsprechenden Reden von Norbert Schecke für die Fraktion und Axel Siebe.

Schecke:

  • Wie man an Meinungsbild von Axel Siebe sieht, kontroverse Diskussion bei uns, d.h. wir haben auch die Kostenentwicklung hier sehr kritisch betrachtet.
  • Mehrheit der Fraktion ist pro Umsetzung der Verwaltungsvorlage aus mehreren Gesichtspunkten:
  • Grundsatz- und Projektfeststellungsbeschluss haben wir schon vor zwei bzw. einem Jahr gefasst
    • Klare Aussage, wir wollen die Umsetzung
  • Die optische Veränderung und Aufwertung des Areals ist für uns unbestritten und das Breite Tor ist das „Entree zur Innenstadt“, ein Tourismusmagnet – und sollte entsprechend seiner Wertigkeit „herausgeputzt“ werden.
  • Der wichtigste und mitentscheidenste Faktor, der aus unserer Sicht für eine Umsetzung der Verwaltungsvorlage ist aber ein anderer – die Verbesserung der Situation für den Geh- und Radverkehr
  • Die Veränderungen hierfür sind bekannt und in der Vorlage entsprechend ausgeführt. Und ich darf ergänzen, dass auch der Spielplatz „Schöner Garten“ so für Radfahrer besser eingebunden ist.
  • Wir reden in der Stadt von Mobilitäts- und Radverkehrskonzepten und in den Arbeitsgruppen gibt es klare Signale, dass eine Umsetzung dieser Konzepte erfolgen soll und muss.
  • Am Breiten Tor können wir an exponierter Stelle dieses Signal deutlich sichtbar machen.
  • Gerade von diesem Standort ausgehend wird es vermutlich in den nächsten Jahren noch weitere Veränderungen geben.
  • Verweisen möchte ich noch kurz auf die diesjährigen Ausführungen wichtiger Gäste in unserer Stadt, den Teilnehmern des 60. Verkehrsgerichtstages
  • „Autos werden Spuren abgeben müssen“ titelte die GZ am 17.08.22 und bezog sich auf Ausführungen des Leisters Unfallforschung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, Siegfried Brockmann. 
  • Weiter heißt es, dass mit einer Zunahme von Radverkehrsteilnehmern in Zeiten von Pedelecs, E-Bikes und Lastenrädern auszugehen ist und es hier bauliche Trennungen geben muss. Lichtsignalanlagen sind anzupassen, Sichtachsen in Kreuzungsbereichen sind zu verbessern, ebenso Querungen.
  • Verkehrsminister Wissing sprach in der Kaiserpfalz beim VGT von einem Unsicherheitsgefühl von Radfahrern, wogegen etwas zu unternehmen ist.
  • Und genau darum geht es, wenn wir diese Verbesserungen haben wollen, und das haben Teilnehmern bei den Mobilitätsworkshops klar definiert, dann müssen wir auch anfangen.
  • Weiteres Warten heißt auch steigende Kosten, billiger wird es nicht. Die Alternative ist, es zu lassen. 
  • Für die Mehrheit meiner Fraktion ist das keine Alternative, auch verbunden mit dem verwaltungsseitigen Hinweis, dass für die privaten Anlieger in der südöstlichen Altstadt weiter ausreichend Fördermittel vorhanden sind.

Siebe:

Der Beschluss über die Neugestaltung des Umfeldes des Breiten Tores ist vor ca. einem Jahr unter der Prämisse gefasst worden, dass die Maßnahme insgesamt 1,48 Millionen Euro kosten soll und die Kosten bis  zu 65% gefördert werden können. 

Die Umgestaltung bzw. Neugestaltung der Umgebung Rund um das Breite Tor ist  als eine Baumaßnahme beschlossen worden, die nützlich sein mag und unter den damaligen finanziellen Rahmenbedingungen umsetzbar erschien.

Wenn man sich die Planung betrachtet, werden im Wesentlichen Tiefbauarbeiten durchgeführt, die eher der Verschönerung des Umfeldes des Breiten Tor dienen, als einer zwingenden Notwendigkeit folgen.

Neben den Tiefbauarbeiten wird noch eine Beleuchtung der Toranlage geplant.

Mehr ist jedenfalls nicht erkennbar.

Mit der heute vorliegenden Vorlage soll beschlossen werden, dass die Maßnahme für 2.035.000,00 Euro umgesetzt wird.

Dies macht eine Kostensteigerung von 37,04 % aus, obwohl noch nicht ein Stein bewegt worden ist oder ein Spatenstich erfolgt ist.

In der Verwaltungsvorlage wird lapidar auf allgemeine Kostensteigerungen verwiesen.

Hier setzt meine Kritik an.

Es ist in keiner Weise erkennbar, in welchen Bereichen tatsächlich welche Kosten gestiegen sind.

Es ist nicht einmal der Versuch unternommen worden, einen Vorschlag zu unterbreiten, ob und wo ggf. Kosten gespart werden können, ohne das Projekt zu gefährden.

Nach der Entwurfsplanung ist es vorrangiges Ziel, die KfZ-Verkehrsflächen in dem Planungsbereich zu verringern.  

Dann kann man sich doch auch die Frage stellen, ob dann der geplante Kreisel in der Form und mit den kalkulierten Kosten notwendig ist.

Im Gegenteil, es wurde darauf verwiesen, dass eine Umplanung viel Zeit in Anspruch nähme und arbeitsaufwendig sei.

Bei den sonst üblichen Kostensteigerungen bei öffentlichen Bauvorhaben, dürfte letztlich davon auszugehen sein, dass die Baumaßnahme mit einem Ergebnis von 2,3 bis 2,5 Millionen Euro Kosten endet.

Ich kann vor diesem Hintergrund der Verwaltungsvorlage nicht folgen. Das Projekt ist in Ordnung. Die Kosten, die jetzt erkennbar werden, sind unter den finanziellen Rahmenbedingungen, die uns in der Zukunft erwarten, aus meiner Sicht, weder dem verfolgten Ziel noch dem zu erzielenden Nutzen  angemessen.

Gemeinsam für die Feuerwehr Vienenburg

Gemeinsam mit der SPD-Ratsfraktion haben wir jetzt einen entsprechenden Antrag gestellt, um einen schnelleren An- und Umbau für die Feuerwache in Vienenburg zu erreichen. (siehe auch vorherigen Bericht)

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung legt dem Rat der Stadt Goslar einen Grundsatzbeschluss nach der DA Bau für den An- und Umbau der Feuerwehr Vienenburg vor. Entsprechende Kosten sind für die zukünftigen Haushalte aufgrund einer Maßnahmenplanung nach Bauabschnitten mittelfristig einzuplanen.  


Sachverhalt:

Seit mehreren Jahren wird der Neu- bzw. Umbau der Vienenburger Feuerwehr diskutiert und als überaus dringlich angesehen. Bereits im Jahr 2016 wurde hierzu ein Ratsantrag (2016/126) gestellt, weitere Ratsanfragen folgten. Hintergrund sind im Wesentlichen die Anforderungen einer größeren Fahrzeughalle, Schwarz-Weiß-Bereich, getrennte Sanitäreinrichtungen, Heizungen, Sozialräume etc.. Die aktuelle Nutzung ist schon lange nicht mehr hinnehmbar. 

In der Beantwortung der Ratsanfrage der SPD-Fraktion vom 15.09.2022 ist ausgeführt, dass durch die Machbarkeitsstudie ein An- und Umbau auf dem Grundstück und des bisherigen Gebäudes der Vienenburger Feuerwehr möglich ist. Ebenso ist nach unserer Kenntnis eine Maßnahmendurchführung nach Bauabschnitten machbar. Daher soll die Verwaltung einen Grundsatzbeschluss nach der DA Bau herbeiführen, die Kostenschätzung aktualisieren und dem Rat eine Umsetzungsplanung vorlegen. 

In der Beantwortung der Ratsanfrage der CDU-Fraktion vom 26.10.2022 wird seitens der Verwaltung auf fehlende personelle Ressourcen und die Finanzierbarkeit hingewiesen. Eine Umsetzung ist seitens der Verwaltung erst für den Zeitraum ab 2027-2030 vorgesehen. Aus Sicht der unterzeichnenden Fraktionen muss hier eine abweichende Priorisierung vorgenommen werden, die eine deutlich frühzeitigere Umsetzung bewirkt. Andernfalls würde dies bedeuten, dass die Kameraden/-innen weiterhin den bekannten Gefahren durch Kontamination ausgesetzt wären, da Kleidung und Fahrzeuge räumlich nicht getrennt sind. Bei anderen Feuerwehrhäusern in der Stadt Goslar wurde diese Gefahrenquelle durch An- und Neubauten bereits geändert, weitere Standorte müssen mit dieser Maßnahme folgen. 

Eine weitere Verzögerung über das Jahr 2027 hinaus würde die Verlässlichkeit einschränken und zudem wären weitere Preissteigerungen zu erwarten. Ein Grundsatzbeschluss ist aus unserer Sicht daher zwingend notwendig, um deutlich zeitnaher eine Verbesserung für die Feuerwehr in Vienenburg herbeizuführen. Hierzu ist seitens der Verwaltung dazulegen, wie eine Umsetzung personell und finanziell darstellbar ist.

Gez.    

Martin Mahnkopf   Norbert Schecke

Marktplatz soll Aussehen behalten.

Pressemitteilung der CDU Ratsfraktion zur aktuellen Diskussion zu den (eigentlich) beschlossenen Umbaumaßnahmen des Marktplatzes,

„Eigentlich wäre es richtig gewesen, wenn die städtische Verwaltung höchstselbst aus den fraktionsübergreifenden Gesprächen zur Umgestaltung des Marktplatzes berichtet und den aktuellen Beratungsstand kundgetan hätte.“ meint CDU-Fraktionschef Norbert Schecke als Reaktion auf gemeinsame Verabredungen von Fraktionen und weiteren Interessengruppen zum Austausch Ende September dieses Jahres. „Dann wäre die heutige Sicht des Rates auf seine Entscheidung aus dem Juli 2021 bereits deutlich geworden und es würde Aktionen wie von World Heritage Watch in Verbindung mit einer Unterschriftenaktion gar nicht benötigen.“

„Verwundert zeigten sich meine Fraktionsmitglieder jetzt auch über das vermeintliche „Machtwort“ des Kulturausschussvorsitzenden Mahnkopf,“ so Schecke, „denn er kann ja nur für seine Fraktion sprechen und solche Entscheidungen werden nicht von Einzelnen, sondern von der Mehrheit des Rates entschieden.“

„Und wir müssen schon zugeben, dass wir, Rat und Verwaltung, eine optische Veränderung des Strahlenpflasters durch ein umlaufendes Granitband im bestehenden Ratsbeschluss angeordnet haben. Das ist eine nicht unerhebliche Veränderung, die richtigerweise in den letzten Monaten noch einmal überdacht wird.“ fährt Schecke fort und sieht hier den Geschichtsverein, aber vermehrt und deutlich viele Stimmen aus der Bevölkerung gegen die beschlossene Variante als Ursache an, „und auch von CDU-Mitgliedern sind wir vielfach angesprochen oder angeschrieben worden, immer mit dem gleichen Kontext, dass der Marktplatz in seinem derzeitigen Aussehen erhalten bleibt.“

Daher spricht sich die CDU-Ratsfraktion für eine Abkehr des bestehenden Beschlusses aus, sieht aber die Verwaltung in der Pflicht noch die geforderten Informationen zu geben. Diese beinhalten neben besser Begehbarkeit auch mögliche Verbesserungen an der Infrastruktur des Marktplatzes insbesondere bei Veranstaltungen. „Es sollte uns gelingen, dass wir in der Zukunft zum Beispiel keine Kabelbrücken o.ä. bei Veranstaltungen benötigen, die mit Sicherheit nicht förderlich für eine barriereärmere Gestaltung sind. Und wir möchten auch gezielt wissen, wann Barrierearmut für den Fördermittelgeber in Abwägung mit den Anforderungen des Denkmalschutzes, wie es vom Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften gefordert ist, als erreicht gilt.“ fordert Schecke

„Vielleicht gelingt es uns ja auch mit dem Fördermittelgeber die gesteckten Ziele, vollumfänglicher Erhalt des Strahlenmusters, Verbesserung der Infrastruktur und Barrierearmut gemeinsam zu erarbeiten, da „im Einzelfall (ja) eine Abwägung durchzuführen ist“ hofft Schecke auf eine zeitnahe Antwort, „zumal wir aktuell in den Haushaltsberatungen sind und den Sachverhalt auch einmal ohne das Lockmittel von Fördermitteln beurteilen müssen.“