Grün-Schwarze Gedanken zu Mobilität in Goslar

Gemeinsame Pressemitteilung vom 24.06.2021

In mehreren Gesprächen haben die CDU-Ratsfraktion und die Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Goslarer Rat das Thema Mobilität diskutiert. Zum nun stattfindenden verkehrspolitischen Workshop legen beide Fraktionen ein gemeinsames Gedankenpapier vor. 

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Sabine Seifarth, meint dazu: „Absolute Priorität für uns Grünen hat die Stärkung der Radverkehrsinfrastruktur. Sicher ist aber auch, dass in der Planung alles miteinander betrachtet werden muss. Die Planung für Rad, Auto, ÖPNV und  E-Mobilität muss zusammen gedacht und ausgeführt werden, alles andere ist Stückwerk.“

„Mobilität ist für uns eines der zentralen Zukunftsthemen. Gerade Corona hat gezeigt, dass sich Mobilität stark verändert hat – für uns steht vor allem im Vordergrund, dass wir auch Vienenburg und den ländlichen Raum stärker in den ÖPNV einbinden. Dazu gehört, dass es perspektivisch auch einen einheitlichen Stadttarif und eine Bedienung durch unsere Stadtbusse gibt“, meint Pascal Bothe.

An vorderster Priorität sehen Schwarz und Grün die Verbesserung und den Ausbau der Radinfrastruktur. Das beinhaltet Instandhaltung des Wegenetzes, Neubau von Radwegen, verbesserte WegführungAuch Parkgaragen, Lademöglichkeiten und mehr FahrradbügelDen ÖPNV müsse man ausbauen und auch alle Stadtteile einbeziehen. Eine bessere Taktung, einheitliche Tarife und kürzere Wege zu den Haltestellen sind hier erste Gedanken, um Busfahren noch attraktiver zu machen. Ergänzend sollten auch Shuttlebusse von Parkplätzen außerhalb die Innenstadt anbinden können, sodass man den Autoverkehr und Parken in der Innenstadt reduzieren kann. Im Hinblick auf die geplante Umgestaltung des Pfalzquartiers sollte zudem noch einmal diskutiert werden, ob die Busse nicht direkt im Pfalzquartier, sondern außerhalb parken könnten – nicht nur, um Erhalt der vorhandenen Baumareale zu erreichen. Diese Maßnahme könnte auch durch die Einrichtung von Shuttlebussen verstärkt werden.
Im Bereich der E-Mobilität steht vor allem der Ausbau des Ladenetzes im Vordergrund – hierzu gehört auch die Bereitstellung von Infrastruktur dazu.

„Wir verstehen die von uns benannten Punkte nicht als in Stein gemeißelt, sondern eher als gemeinsames Gedankenpapier, das in Teilen auch zum Nachdenken anregen soll. Und gerade zu Punkten, ob eine Innenstadt autofrei oder autofreier sein soll, kann man vortrefflich diskutieren“, bewertet CDU-Fraktionschef Schecke das gemeinsame Papier.

Insgesamt haben beide Parteien über folgende Punkte diskutiert:
Öffentlicher Personennahverkehr
Die Flotte der Stadtbus Goslar GmbH wird bis 2030 komplett auf E-Busse umgestellt- Busfahren wird am Samstag kostenlos angeboten- es wird ein Shuttle-Bus vom Osterfeld in die Innenstadt eingerichtet- die Stadt prüft Modelle eines On-demand-Verkehrs, der gezielt alle Mobilitätsanforderungen einbezieht (Vorbild ECO BUS Projekt)- Perspektivisch soll die Stadtbus GmbH das gesamte Stadtgebiet bedienen können, inkl. Vienenburg, Jerstedt und Hahnenklee, um auch einen einheitlichen Tarif gewährleisten zu können.- Perspektivisch soll das Hatix nicht nur für Besucher, sondern auch für Bürger*innen angeboten werden.- Alle Busse erhalten Fahrradträger und die Bushaltestellen Fahrradgaragen.- Ein 365,- Euro Schülerticket soll angeboten werden.

Radverkehr
Durch die Reduzierung des straßenbegleitenden Parkens wird Raum für Radfahrer geschaffen.- Das Radverkehrskonzept wird konsequent umgesetzt. – konkret soll mit den Radwegen zwischen Goslar und Vienenburg begonnen werden (Ganzjahrestauglich mit Beleuchtung)  – Wegen des teilweise sehr schlechtem baulichen Zustands der Radwege, wird es den Radfahrern überlassen, ob sie die Wege nutzen (Aufhebung der Nutzungspflicht).- Der Verleih von E-Bikes und der Ausbau von Ladestationen wird von der Stadt gefördert.- Rad-/Fußweg  Oker Harlingerode/Bad Harzburg- Fahrradgaragen/- Parkhaus am Bahnhof  

Auto und Parken
Das Parkraumkonzept wird umgesetzt. Straßenbegleitendes Parken wird reduziert. – Die Stadt prüft den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos und E-Bikes auch in den Stadtteilen. Hier sind auch private Investoren und die Wohnstättengesellschaft einzubeziehen, um alle Beteiligen an einen Tisch zu bekommen.- Die Stadt prüft zusammen mit Harz Energie, ob in Zeiten mit schwacher Stromlast (nachts) Lademöglichkeiten verstärkt angeboten werden können.- Parkhaus Bolzenstraßen für Anwohner und alternative Antriebe ausbauen- Parkangebote am Stadtrand mit Shuttleverkehr.

E-Mobilität
Für einen zahlenmäßig und auch leistungsmäßig größeren Ausbau der Ladeimöglichkeiten muss das Stromnetz ertüchtigt werden.